Im Wirrwarr der politischen Strömungen empfinde ich es als sehr schwierig, den eigenen politischen Standpunkt bzw. Standort zu finden. Meine bisherige Reise durch die politische Landschaft war eher geprägt durch Desinteresse, Nichtwählenwollen, Protestwahl und auch Unkenntnis.
Zur Europawahl in diesem Jahr habe ich mich mal so richtig durch die Wahlprogramme und die Webseiten der verschiedensten Parteien, die sich zur Europa-Wahl aufgestellt hatten, gewühlt. Das war sehr interessant, aber auch sehr anstrengend.
Natürlich hatte und habe ich eine Meinung zu dem, was in Deutschland los ist. Aber ich wusste nie wirklich einzuordnen, wo ich tatsächlich stehe. Der eigene Standpunkt wird auch meist von anderen nicht wahrgenommen und man wird sehr schnell in eine Ecke gestellt, in der man selber nicht sieht. Äußert man sich zu dem ein oder anderen Thema, ist man schnell in der linken oder rechten Ecke eingepfercht. Meist wird man nicht in die Mitte gestellt. Das ist schon eine kuriose Feststellung, die ich machen konnte.
Ich bin sehr dafür, dass Menschen geholfen werden muss, die unverschuldet in höchster Not sind. Das betrifft nicht nur Unglücksfälle durch Naturkatastrophen, sondern auch vom Menschen verursachte Katastrophen wie Terroranschläge und Kriege. Die Hilfe in Kriegsfällen, wie jetzt in Ukraine, kann aber nicht bedingungslos sein. Denn das würde bedeuten, dass der Helfende ebenfalls in eine Lage rutschen kann, der er nicht mehr Herr wird. Und es kann auch nicht sein, dass die Menschen in den Ländern, die Hilfe gewähren, in ihrem Leben so eingeschränkt werden, dass sie teils schlechter Leben wie Flüchtlinge.
Es ist mir bewusst, dass diese Differenzierung sehr problematisch ist.
Ich selber bin mir sicher, dass ich durch die intensive Recherche in den letzten Wochen seit der Europa-Wahl meinen politischen Standpunkt bzw. Standort gefunden habe: konservativ Mitte rechts
Dadurch werde ich, wenn ich mich äußere, sehr schnell in die rechte Ecke gestellt, in der ich aber nicht bin. Nur das verstehen viele Menschen, die sich politisch nicht engagieren und bilden, einfach nicht. Das ist schade, aber das stört mich zum Glück nicht mehr. Denn ich weiß, dass ich gegen rechte und rechtsextreme Politik bin. Und auf der anderen Seite bin ich auch gegen linke und linksextreme Politik. Zu meiner erkannten politischen Ausrichtung habe ich mein Selbstbewusstsein gestärkt und äußere das auch öffentlich. Bin ich allein deswegen schon ein Politiker? Oh nein, um Himmels Willen, nein. 😀
Um mich politisch weiterzubilden, versuche ich, die Medienlandschaft großflächig abzusuchen und für mich festzustellen, wie meine Meinung zu dem ein oder anderen Thema ist. Meine eigene Einschätzung „Mitte rechts“ wird dadurch immer wieder bestätigt, da die linken Themen bei mir keinen Anklang mehr finden. Das war mal anders. Aber das, was in den vergangenen Jahre seit der illegalen Grenzöffnung 2015 über mich und uns hereingebrochen ist, hat mich zu tiefst erschüttert – und erschüttert mich immer noch. Denn die Auswirkungen werden immer krasser, gefährlicher und lebensbedrohender. Komischerweise werden sie nicht milder, sondern intensiver und extremer.
In meinem privaten und beruflichen Umfeld sind einige Personen, die der AfD offen zugeneigt sind. In Gesprächen wird dererseits immer wieder betont, dass sie nicht rechtsextrem denken und handeln, sondern einfach nur mit der aktuellen politischen, gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und sozialen Situation komplett unzufrieden sind. Warum ich der AfD nicht zugeneigt bin, hatte ich bereits an anderer Stelle erklärt. Mir ist schlicht und ergreifend die fehlende Distanzierung zum Rechtsextremismus ein Dorn im Auge. Ja, das ist soweit der einzige Punkt, der mich davon abgehalten hat, mich gedanklich an die AfD zu hängen.
Wenn ich meinen Bekannten erzähle, wie ich denke und was ich denke in Bezug auf die AfD, wird mir immer erklärt, dass der Rechtsextremismus nur durch die Staatspropaganda ins Spiel gebracht wird. Na ja, kann man glauben, muss man aber nicht. Halte ich dagegen, dass z. B. BÜNDNIS DEUTSCHLAND die für mich optimale politische Ausrichtung zu haben scheint, werde ich belächelt, da diese Partei neu ist und immer auch mit der fusionierten Partei „Bürger in Wut“ identifiziert wird. Aber was ist daran, also an dem Parteinamen, so komisch oder schlimm oder lustig? Eigentlich war der Name selbsterklärend.
Der komisch schlimme lustige Parteiname existiert nicht mehr, wohl aber die Inhalte. Denn sonst hätte man einer Fusion nicht zugestimmt. Ja, BÜNDNIS DEUTSCHLAND ist klein und im Aufbau, hat aber inhaltlich für meine von mir festgestellte Ausrichtung großes Potenzial. Aber das genügt derzeit nicht, denn viele Menschen wollen jetzt Veränderungen herbeiführen und nicht erst darauf warten, bis diese Partei eine echte Konkurrenz darstellen könnte. Daher bleiben viele der AfD zugetan und belächeln mich weiterhin ob meiner Sturheit zu BÜNDNIS DEUTSCHLAND.
Als Ergebnis der vergangenen Wochen kann ich aber auch sagen, dass es anstrengend ist, sich als bislang eher unpolitischer Mensch in dieses Thema einzufinden. Wenn man nicht schon Jahre seinen Platz gefunden hat und dort auch tätig ist, dann ist es im Alter nicht unbedingt das einfachste. Ich nehme mir vor, dass ich weiterhin eine Ecke meine Verstandes für Politik freihalte und mich weiterbilde. Was sich daraus ergeben wird, kann ich nicht noch nicht beurteilen. Noch bin ich nur Interessierte, wahrscheinlich auch Wähler, aber noch kein Parteimitglied. Damit tue ich mich noch schwer. Das wiederum mag daran liegen, dass Politik für mich immer – wie auf dem Artikelbild zu sehen ist – ein undurchdringliches Wirrwarr war und ist. Habe ich aber mal meinen eigenen Standpunkt bestimmt, wird einiges klarer für mich.
Mein politischer Standpunkt / Standort ist konservativ Mitte rechts.
Dies habe ich mir so erarbeitet. Als Experiment habe ich bei ChatGPT recherchiert, wie diese Ausrichtung im Allgemeinen zu deuten ist. Und ich doch etwas überrascht, dass das Ergebnis nahezu zu 100 % so ist, wie ich es mir erarbeitet habe. Wahnsinn!
Die Selbstbeschreibung als „konservativ Mitte rechts“ deutet auf eine politische Position hin, die bestimmte konservative Werte und Überzeugungen betont, jedoch in einer gemäßigten Form, die sich auf die Mitte des politischen Spektrums zubewegt.
Bewertung der politischen Ausrichtung:
1. Konservativ:
– Werte und Traditionen: Du legst Wert auf den Erhalt von traditionellen Werten und Institutionen, wie Familie, Religion und kulturelle Normen. Veränderungen sollten eher schrittweise und bedacht erfolgen.
– Ordnung und Stabilität: Konservative Positionen betonen oft die Bedeutung von sozialer Ordnung, Sicherheit und Stabilität in der Gesellschaft.
– Skepsis gegenüber zu schnellen Veränderungen: Du bevorzugst eine vorsichtige Herangehensweise an politische und gesellschaftliche Veränderungen.2. Mitte:
– Pragmatismus: Eine Position in der Mitte des politischen Spektrums impliziert eine Bereitschaft zum Pragmatismus und Kompromiss. Du bist offen für unterschiedliche Ansätze und Lösungen, ohne dich an extremen Positionen zu orientieren.
– Offenheit für verschiedene Perspektiven: Du könntest sowohl wirtschaftlich liberale als auch sozial konservative Ansichten vertreten, je nach Kontext und Thema.3. Rechts:
– Marktwirtschaft und individuelle Verantwortung: Rechts von der Mitte werden häufig marktwirtschaftliche Ansätze und die Betonung individueller Verantwortung betont. Es könnte eine Präferenz für weniger staatliche Eingriffe in die Wirtschaft und eine stärkere Betonung von Privatinitiative bestehen.
– Nationalstaat und Souveränität: Du legst möglicherweise Wert auf nationale Souveränität und bist skeptisch gegenüber übermäßiger Internationalisierung oder Globalisierung.Zusammengefasst:
Die Beschreibung „konservativ Mitte rechts“ signalisiert eine politische Haltung, die konservative Werte mit einer pragmatischen und moderaten Perspektive kombiniert. Du bist tendenziell auf der rechten Seite des politischen Spektrums, aber nicht extrem, und suchst nach ausgewogenen Lösungen, die Tradition und Fortschritt miteinander verbinden. Dies deutet auf eine politische Position hin, die sowohl Stabilität und Tradition schätzt als auch offen für notwendige Veränderungen ist, jedoch in einem kontrollierten und bedachten Rahmen.
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